Wenn der Motor den Geist aufgibt

Und der Geldbeutel auch

Es gibt Dinge im Leben, die kommen unerwartet. Ein Motorschaden gehört definitiv dazu. Vor allem, wenn man gerade erst die Plakette für zwei weitere Jahre erhalten hat und fest davon ausgeht, dass einen der treue Begleiter noch lange durch den Alltag bringen wird. Doch dann kommt alles anders.

Der Moment, in dem es passiert

Es war ein verregneter Mittwochmorgen im Februar, als mein Skoda Octavia 2 Combi, Baujahr 2007, mir auf der Fahrt ins Büro ein folgenschweres Zeichen gab.

Ein lauter Schlag, die Warnung auf dem Display: „Öldruck – Motor abstellen.“ In solchen Momenten schießt einem vieles durch den Kopf, aber eines ist klar: Das ist kein gutes Zeichen. Ich rollte auf die nahe gelegene Tankstelle – der Motor verlor den letzten Tropfen seines Lebenselixiers direkt auf dem Asphalt. Zwei Stunden später kam der Abschlepper. Was zu diesem Zeitpunkt noch unklar war, wurde bald zur bitteren Realität: Ein gebrochenes Pleuel hatte den Motor durchschlagen. Totalschaden. Eine Reparatur würde ca. 6000 – 9000 Euro kosten. Bei einem 17 Jahre alten Auto mit 320.000 km. Da müsste doch eigentlich ein „neuer Gebrauchter“ drin sein…

Die Suche nach einem neuen Fahrzeug – und der Preisschock

Nun begann die schwierige Suche nach einem Ersatzfahrzeug. Die Bedingungen waren klar: Es sollte maximal fünf Jahre alt sein, nicht mehr als 100.000 Kilometer auf dem Tacho haben und von der Größe her meinem bisherigen Octavia entsprechen. Also schaute ich mich neben dem Skoda Octavia nach Alternativen wie dem Opel Astra Sports Tourer, Kia Ceeed SW und dem Peugeot 308 SW um. Die erste große Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten: Fahrzeuge in dieser Konfiguration begannen bei rund 20.000 Euro – nahezu das Dreifache dessen, was ich vor zwölf Jahren für meinen Skoda bezahlt hatte.

Ein Preis, den ich mit meinem Gehalt leider nicht einfach wegstecken konnte. Denn anders als die Fahrzeugpreise hat sich mein Einkommen in dieser Zeit nicht verdreifacht. Was tun?

Hilfe durch Experten – und noch mehr Unsicherheit

Nach dem ersten Marktschock sprach ich mit Bekannten und Verwandten, die in Autohäusern arbeiten. Vielleicht hatten sie eine Idee oder sogar ein gutes Angebot. Die entscheidende Frage war zusätzlich: Verbrenner, Hybrid oder gleich Elektro?

Mein Cousin, der bei Opel arbeitet, war ehrlich: Er wisse selbst nicht, was im Moment die beste Lösung sei. Sein Vorschlag: Ein Auto für drei Jahre leasen, bis sich der Markt stabilisiert und eine fundiertere Entscheidung getroffen werden kann. Er schickte mir verschiedene Angebote für den Opel Astra Sports Tourer.

Ein ähnliches Gespräch führte ich mit einem Bekannten, der bei VW, Skoda, Cupra und Audi tätig ist. Seine Einschätzung? „Alles, was ich jetzt sage, ist wahrscheinlich falsch.“ Auch er riet zu einer Leasinglösung – allerdings mit jungen Gebrauchten. Die Angebote von OPEL und auch den VAG Fahrzeugen für drei Jahre lagen alle bei etwa 8.500 bis 11.000 Euro.

Planänderung – Gebraucht, aber bezahlbar

Nach all diesen Überlegungen kristallisierte sich ein neuer Plan heraus: Ein solider Gebrauchtwagen für maximal 9.000 Euro, der mindestens drei Jahre durchhalten muss. Die Suche geht weiter…

Ein Markt im Wandel

Die Gründe für die Preisexplosion sind vielfältig: Angebotsknappheit durch Produktionsausfälle, gestiegene Neuwagenpreise, höhere Nachfrage – all das trägt dazu bei, dass ein bezahlbares Auto zur echten Herausforderung geworden ist. Plötzlich stand ich vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder deutlich mehr Geld für ein neueres Modell investieren oder meine Suche ausweiten und Kompromisse eingehen.

Fazit: Wenn der Motor stirbt, stirbt die Illusion

Ein Motorschaden ist schon schmerzhaft genug. Doch die Erkenntnis, dass sich die Zeiten geändert haben und ein bezahlbarer Ersatz nicht mehr so leicht zu finden ist, trifft mindestens genauso hart. Die Suche geht weiter – mit der Hoffnung, dass der Markt irgendwann wieder vernünftiger wird.

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