Drumsticks: Welche soll ich nehmen?

5A, 7A, 2B, 5B, oder wie? Du verstehst nur Bahnhof oder denkst an deine Schulklassen? Dann bist du vermutlich kein Schlagzeuger. Ich schreibe hier über meine Erfahrungen und Auswahl von Stöcken nach über 30 Jahren am Schlagzeug und mehr als 20 Jahren auf verschiedensten Bühnen.

Unterschiede bei Drumsticks

Kopf / Tip

Fangen wir zunächst bei den offensichtlichen Unterschieden an. Es gibt Drumsticks mit Köpfen aus Holz und welche mit Kunststoff-Köpfen.

Ich selbst habe bisher immer, bis auf wenige Ausnahmen die mit Holz gespielt und bevorzuge die nach wie vor. Ich finde einfach, dass der Kunststoff auf HiHat und Ride-Becken nicht so schön klingt. Auch in der Stabilität sehe ich die Vorteile beim Holz, da diese aus einem Stück gedreht werden. Die Kunststoff- bzw. Nylonköpfe werden mit dem Stock verklebt.

Holzart

Es ist nahezu jede Laubbaum-Holzart erhältlich. Bisher habe ich folgende Holzarten ausprobiert:

  • Hickory / Nussbaum
  • Weißbuche
  • Maple / Ahorn
  • Oak / Eiche

Alle diese Holzarten zeichnen sich durch ein hohe Härte aus. Dies ist beim Gebrauch als Drumstick von Vorteil. Dennoch, so finde ich, hat das Holz des Sticks auch einen Einfluss auf den Klang.

Bei der härteren Gangart bin ich generell der Meinung, dass Hickory das Holz der Wahl ist. Wenn ich jedoch feinere Töne und bessere Kontrolle haben möchte, bin ich relativ schnell bei den leichteren Hölzern wie Weißbuche oder, bei dem von mir bevorzugten, Ahornstock. Ahorn ist aber leider, zumindest bei mir, die Holzart, die am kürzesten hält.

Da ist es meines Erachtens auch egal, ob wir mit American Maple, Sweet Maple oder wie sie alle heißen hantieren. Ich habe aber zusätzlich festgestellt, dass die Haltbarkeit der Maple Sticks nicht am verwendeten Ahorn, sondern am Hersteller liegt.

Apropos Kontrolle: Natürlich kann man die gleichen Effekte auch mit dünneren Sticks der gleichen Holzart erreichen. Womit wir zum nächsten Unterschied kommen:

Größe

Im Prinzip ist es relativ einfach, aber nicht übersichtlich. Jede Buchstabe-Zahl-Kombination beschreibt die Stärke und die Länge des Sticks. Logik dabei? Konnte ich noch nicht erkennen. Doch grob kann man sagen: Je kleiner die Zahl, desto kürzer der Stock. Gängige Zahlen sind 7, 5 und 2. Die Buchstaben A und B definieren die Stärke in Abhängigkeit der Länge. Die gängige Größe liegt bei 5A. Diese würde ich auch immer einem Anfänger empfehlen.

Bei 5A liegt die Länge bei ca. 40 cm +/-. Die Stärke variiert je nach Hersteller zwischen 14 – 16 mm. Nach einigen Ausflügen meinerseits in die 7A und 5B Regionen, bin ich inzwischen (und auch dazwischen immer mal wieder) in der 5A Region gelandet. Die liegen einfach gut in der Hand und ich reguliere den Punch über die Holzart und natürlich Spieltechnik.

Persönliches Stickranking

Hier mein aktuelles Top 3 Ranking der von mir bisher gespielten Sticks.

(Die folgenden Links gehen zu Thomann, dort kann man die Daten der Sticks sehen.)

  1. WINCENT 5A Maple Woodtip*
  2. Vic Firth American Heritage 5A Maple*
  3. VATER Fusion Maple Wood*

Wenn man die Daten der Sticks vergleicht, ist direkt zu erkennen, dass diese alle relativ ähnlich sind. Ich fühle mich mit diesen Sticks einfach am wohlsten und habe damit eine super Speilkontrolle.

Das ist natürlich sehr Subjektiv und auch von der Musikrichtung geprägt. Welche Sticks spielt ihr denn so? Habe ich etwas vergessen? Worauf sollte ich noch mehr eingehen?

Signature Sticks

Ja, auch ich habe meinen eigenen Stick. Das ist aber mehr eine Werbemaßnahme. Ich habe mir einen passenden Fusionstick aus Weißbuche (Ahorn gab es leider nicht) bedrucken lassen. Die Sticks sind merklich schwerer als die von mir bevorzugten Ahornstöcke. Aber bei den größeren Bühnen komme ich auch mit diesen gut klar:

„Signature“ Drumstick :-D

Welche Sticks jetzt?

Wie ich versucht habe zu erörtern hängt das stark von der persönlichen Spielweise und der Musikrichtung ab. Der richtige Stock muss einfach passen, das muss man ausprobieren.

Für einen Anfänger empfehle ich zunächst einen 5A Stick. Bei jungen Schlagzeugern kann man evtl. auf 7A gehen, wenn die Hände noch etwas klein sind. Alternativ einen 5A mit weniger Gewicht wählen, denn meistens sorgt das Gewicht und nicht unbedingt die Stärke für Probleme bei den kleinen Schlagzeugern.

Gerade unter technischen Aspekten finde ich dünnere Sticks schwerer zu spielen, daher lieber einen leichten in der gängigen Stärke wählen. Danach auf jeden Fall an den optimalen Stick rantasten. Viel Spaß!

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